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Objektive

Objektive objektiv gesehen
"
Das Auge ist der Spiegel der Seele" sagt ein altes Sprichwort. Das gilt auch für das Auge Ihrer Kamera, das Objektiv.
Das Errechnen und die Herstellung von Objektiven ist eine hochwissenschaftliche Angelegenheit, die nicht nur unendliche Mühe, sondern auch ein gerüttelt Maß an Wissen erfordert. Deutschland kann ohne Übertreibung behaupten, daß seine optische Industrie in der ganzen Welt führend ist. Unsere optischen Werke sind hochmodern eingerichtete Fabriken, deren oberster Grundsatz ist, eine unübertreffliche Qualität zu erreichen. Laufende und gewissenhafte Oberprüfungen geben die Gewähr, daß wirklich nur "ausgesuchte Stücke" die optische Bank verlassen. Alles, was auch nur den kleinsten Fehler aufweist, wird erbarmungslos wieder eingeschmolzen.
Bei der Herstellung von Marken-Objektiven werden seit Jahren mehr und mehr Glasarten verwendet, die nach optischen Eigenschaften und chemischer Zusammensetzung erheblich von dem früher gebräuchlichen Krön- und Flintglas abweichen. Die Herstellung dieser modernen Glasarten bereitet naturgemäß sehr viel größere Schwierigkeiten als das Schmelzen der einfachen Glassorten. Da an die modernen Glasarten für optische Zwecke außerordentlich strenge Anforderungen für Brechung und Farbenzerstreuung gestellt werden, ist die chemische Zusammensetzung der Glasflüsse so engen Beschränkungen unterworfen, daß der Schmelztechnik kein Spielraum mehr bleibt, günstigste Bedingungen für größtmögliche Lauterkeit herbeizuführen. Infolgedessen ist es bei diesen Glasarten unmöglich, regelmäßige Stücke zu beschaffen, welche frei von vereinzelten kleinen Bläschen wären. Das Vorhandensein von solchen Luftbläschen erreicht selbst im ungünstigsten Falle nur einen Lichtverlust von kaum 1/50 Prozent, bleibt also somit auf die optische Leistung des Objektives ohne Wirkung, natürlich auch in Bezug auf die Bildschärfe.
Man kann eben nicht auf der einen Seite den hohen Korrekturzustand eines modernen Objektives verlangen, ohne andererseits die bekannten, auftretenden Luftbläschen in Kauf zu nehmen. Unter diesen Umständen wird klar, daß es eine Verkennung der Umstände ist, wenn ein Objektiv als "fehlerhaft" erklärt wird, weil es einzelne kleine Bläschen aufweist, die praktisch ohne jede Wirkung sind. Objektive höchster optischer Qualität lassen sich eben nicht aus den einfachen Krön- und Flintglasarten herstellen, sondern nur aus Glasarten, bei deren Auswahl viel wichtigere Rücksichten maßgebend sein müssen. Das heißt mit anderen Worten, daß die Bläschen im Objektiv eher ein Gütezeichen, als ein Fehler sind.

1.Agfa Agnar 1:6,3,1:4,5

Agfa Apotar 1:4,5,1:3,5

2. Zeiss Novar 1:6,3,1:4,5,1:3,5

3. Voigtländer Vaskar 1:4,5

4. Steinheil Cassar 1:4,5, l :3,5,1:2,8

5. Schneider Radionar 1:4,5,1:3,5
1:2,9

6. Agfa Solinar l :4,5 1:3,5,1:2,8

7. Zeiss Tessar 1:3,5, 1:2,8

8. Schneider Xenar 1:3,5, 1:2,8

9. Voigtländer Color Skopar l :3,5

10. Schneider Xenotar 1:2,8

11. Voigtländer Ultron 1:2,0

12. Rodenstock Heligon 1:2,0

13. Schneider
Xenon 1:2,0,1:1,9

14. Zeiss Biotar 1:2,0

15. Zeiss Sonnar 1:1,5

16. Voigtländer Nokton 1:1,5

Quelle: Katalog 47. Auflage – 1954/55

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